#44 Wenn der Kopf flieht und das Depot schreit: Finanzpsychologie in der Marktkorrektur

In Folge 44 ist unser Finanzpsychologie-Experte Uland Grawe erneut zu Gast – mit einem Thema, das in die aktuelle Marktkorrekturphase wie die Faust aufs Auge passt. Denn wenn Märkte rutschen, geraten viele Anleger:innen emotional ins Wanken. Doch was geschieht dabei im Kopf? Uland erklärt, wie Kund:innen in Stressphasen oft unbewusst in den Fight-or-Flight-Modus geraten – einen evolutionär tief verwurzelten Überlebensmechanismus, bei dem entweder impulsives Handeln ("Fight") oder hektischer Rückzug ("Flight") dominiert. Genau hier braucht es Finanzberater:innen mit einem klaren Kompass und echter Gesprächsinitiative. Doch es geht nicht nur darum, ob man spricht – sondern wie. Berater:innen sollten sich in solchen Phasen besonders bewusst machen: Wie wirken kognitive Verzerrungen wie Recency Bias, Loss Aversion oder Confirmation Bias auf das Entscheidungsverhalten der Kund:innen? Welche Sprache hilft, um Emotionen zu sortieren, ohne zu bagatellisieren? Und vor allem: Wie gelingt Beratung, die unbefangen ist – frei von versteckten Produktinteressen und ganz auf Stabilität, Vertrauen und langfristiges Denken ausgerichtet? Gerade jetzt zeigt sich der Unterschied zwischen Produkterklärung und echter Beratungskompetenz. Wer inmitten der Unsicherheit empathisch, strukturiert und psychologisch fundiert kommuniziert, schafft bleibenden Mehrwert – und zeigt, was professionelle Finanzberatung leisten kann, wo Finfluencer längst an Grenzen stoßen. Eine Folge für alle, die ihre Kundengespräche nicht nur sicherer führen, sondern bewusster gestalten wollen – und dabei erkennen, wie psychologische Klarheit zur besten Stabilitätsstrategie wird.

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